Der schwarze Holunder ist eine Pflanze mit einer Fülle an tollen Eigenschaften. Seine Blüten verströmen einen lieblichen und süßen Duft und werden als Holunderblütensirup oft als Zutat in Cocktails oder Limonaden verwendet. Die dunklen Früchte stehen den Blüten aber in kulinarischer Hinsicht in nichts nach. Ob als Saucen, Balsamico oder Gelees, das unverwechselbare Aroma bereichert auf jeden Fall unsere Gerichte.
Schwarzer Holunder - ein Gourmet Baum
Der schwarze Holunder ist ein richtiger Gourmet-Baum, denn die Möglichkeiten, mit Holunderblüten wie auch mit den Früchten bombastische Rezepte zu kreieren, sind einfach unendlich groß. So schenkt uns der Holunder zweimal im Jahr seine Delikatessen.
In alten Rezeptbüchern stößt man oft auf “Flieder” Rezepte. Dies kann zur Verwirrung führen, denn damit ist meistens nicht der rosa-lila blühende Fliederstrauch (Syringa) gemeint, sondern es handelt sich um eine alte Bezeichnung des Holunderbaums.
Erntezeit - Tipps und Tricks
Die intensiv duftenden Blüten können von Mai bis Juni geerntet werden und sollten davor ein bis drei Tage Sonnenschein und keinen Regen abbekommen haben. Das intensive und typische Aroma kommt nämlich hauptsächlich vom Blütenstaub. Aus diesem Grund sollten Blüten vor der Verarbeitung auch niemals gewaschen werden. Ein oft begangener Fehler bei der Herstellung von Holunderblütensirup. Holunderblüten sind sehr anfällig für Blattlausbefall oder beheimaten oft kleine Insekten. Beim Sammeln sollte schon darauf geachtet werden, nur Blüten ohne Befall zu ernten. Sollten trotzdem kleine Insekten auf den Blüten sitzen, so gibt es einen Trick, ohne viel Mühe diese kleinen Tiere loszuwerden. Dafür werden die Blüten draußen auf einer Unterlage ausgebreitet und ein Tuch oder Zeitung über die Blüten gelegt. Die Tiere krabbeln dem Licht entgegen und verlassen so die Blüte.Für die Weiterverarbeitung sollten bei den Blüten und Früchten so viele grüne Stiele wie möglich entfernt werden. Die Blüten lassen sich sehr gut mit einer Schere abschneiden, die Früchte mithilfe einer Gabel oder Kamm abstreifen.
Rezept: Vegane Holunderblüten Tarte
Zutaten Boden
70 Gramm feine Haferflocken
70 Gramm gemahlene Mandeln
3 Esslöffel Holunderblütensirup
1 Esslöffel Wasser
Prise Salz
Etwas Kokosöl zum Einfetten der Tarteform
Zutaten Füllung
1 Tasse Cashewnüsse, über Nacht oder ein Paar Stunden eingeweicht
Saft einer Zitrone, Abrieb der Schale
4 Esslöffel Holunderblütensirup
1 Teelöffel Stärke
3 Stangen Rhabarber
3 Handvoll Erdbeeren
2-3 Esslöffel abgezupfte Holunderblüten
Methode
Den Ofen auf ca. 160 Grad vorheizen. Die Tarteform einfetten.
Alle Zutaten für den Boden in eine Schüssel geben und vermengen. Der Teig sollte zusammenhalten, aber ist trotzdem bröselig. Mehr Wasser dazu geben, sollte er nicht zusammenhalten. Den Teig in die Tarteform drücken und für ca. 10 Minuten im Ofen vorbacken
Jetzt kann die Füllung zubereitet werden. Dafür die Cashews in einen Mixer geben und mit allen anderen Zutaten, außer Erdbeer und Rhabarber mixen. Es sollte eine cremige Paste entstehen. Die Füllung wird dann auf den vorgebackenen Tarteboden gestrichen und abwechselnd mit Erdbeer und Rhabarberscheiben belegt.
Der Kuchen wird jetzt noch für ca. 30 Minuten gebacken. Der Rhabarber sollte dann weich sein.
Guten Appetit!
Bücher
Tasty Trees
Mehr Rezepte zum Holunder und anderen essbaren Bäumen findest du in meinem Buch“Tasty Trees“
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