Der Löwenzahn ist für viele nur ein unscheinbares „Unkraut“ am Wegesrand, dabei steckt in ihm viel mehr. Seine sonnengelben Blüten bringen nicht nur Farbe ins Leben, sie lassen sich auch in der Küche vielseitig verwenden. Sogar sprudelnde Getränke kann man daraus zaubern. In diesem Beitrag zeige ich euch, wie aus den goldenen Blüten mit Hilfe eines Fermentationsstarters ein erfrischender Löwenzahn-Sprudel entsteht – ein kleines Stück Frühling im Glas.
Mehr als gelbe Blumen
Meine Mama liebt die Farbe Gelb. Vor allem gelbe Blumen. Deshalb schenkt mein Papa ihr zu besonderen Anlässen – oder einfach mal so – gelbe Rosen oder Tulpen. In einer schönen Vase stehen die Sträuße dann glänzend auf dem Esstisch und schmücken für eine Weile das Wohnzimmer.
Ich dagegen konnte Schnittblumen nie viel abgewinnen. Oft reisen sie um die halbe Welt, nur um ein paar Tage einen Raum zu verschönern. Vielleicht habe ich deshalb noch nie in meinem Leben einen Blumenstrauß gekauft. Das heißt aber nicht, dass ich meiner Mama nicht schon oft mit Blumen oder Pflanzen eine Freude gemacht hätte: mit Bärlauchsträußen, Waldmeisterkränzen oder – passend zu ihrer Lieblingsfarbe – einem Strauß der schönsten Löwenzahnblüten. Für manche nur Unkraut, für uns aber etwas ganz Besonderes. Und das Beste: Diese Sträuße sind nicht nur regional und saisonal, man kann sie nach dem Bestaunen sogar weiterverarbeiten.
Dieses Jahr bekommt meine Mama neben einem gelben Blumenstrauß auch noch einen fermentierten Löwenzahn-Sprudel. Dann können wir sogar gemeinsam anstoßen – auf die beste Mama der Welt.
Löwenzahn Soda
Für die Löwenzahn-Soda braucht man einen sogenannten Ginger Bug, also einen Fermentations-Starter, mit dem normalerweise Ginger Beer hergestellt wird. Den kann man ganz einfach selbst ansetzen. Alles, was ihr braucht: ein paar Zutaten, etwas Zeit und ein wenig Geduld. Wichtig ist vor allem, dass ihr Bio-Ingwer verwendet – auf dessen Schale sitzen die Mikroorganismen, die für die Fermentation nötig sind.
Ginger Bug – Grundrezept:
ein daumengroßes Stück Bio-Ingwer
2 TL Zucker
1 Tasse Wasser
Den Ingwer (mit Schale) reiben oder in Stücke schneiden, zusammen mit Zucker und Wasser in ein offenes Glas geben und gut umrühren. Das Glas mit einem Tuch und einem Gummiring abdecken und bei Zimmertemperatur, aber nicht im direkten Sonnenlicht stehen lassen.
Anschließend den Ginger Bug 3–5 Tage lang täglich mit 1 TL geriebenem Ingwer und 1 TL Zucker „füttern“ und immer wieder gut verrühren. Aktiv ist er, wenn der Ingwer nach oben schwimmt, sich Bläschen bilden, weiße Rückstände am Glasboden entstehen und er süßlich-gärig riecht.
Löwenzahn-Soda
Hinweis: Durch die Fermentation entwickelt der Löwenzahn-Sprudel ein wenig Alkohol.
Für das Löwenzahn-Soda könnt ihr entweder die noch offenen Blüten eines Muttertagsstraußes verwenden oder frische Löwenzahnköpfchen pflücken.
Zutaten:
3–4 Handvoll Löwenzahnblüten (ohne grüne Kelchblätter)
1 EL getrocknete Löwenzahnwurzel
70 g Zucker
½ Liter Wasser
Zubereitung:
Das Wasser aufkochen. Blüten, Wurzel und Zucker in eine Kanne oder eine Flasche mit weiter Öffnung geben und mit dem kochenden Wasser übergießen. Gut umrühren und das Gefäß mit einem Küchentuch und Gummiband abdecken. Einige Stunden oder über Nacht ziehen lassen.
Den Löwenzahntee abseihen und mit ca. 70 ml Ginger-Bug mischen. In eine saubere, heiß ausgespülte Bügelflasche oder eine stabile Plastikflasche füllen. Vorsicht: Es wird Druck entstehen!
Die Flasche bei Zimmertemperatur 3–4 Tage stehen lassen, zwischendurch leicht schütteln und kontrollieren, ob sich Kohlensäure bildet. Zum Öffnen die Flasche nicht einfach „aufploppen“ lassen: Mit einer Hand den Verschluss nach unten drücken, mit der anderen den Bügelverschluss langsam lösen und erst dann den Druck behutsam entweichen lassen.
Hat sich genügend Sprudel gebildet, die Flasche verschließen, kühl stellen und die Löwenzahn-Soda am besten mit Eiswürfeln genießen
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